Advanced Practice Nurse (APN) in der Spitex. Wie gewährleistet der Bundesrat Qualität und Gleichbehandlung in der Finanzierung?

Immer mehr Spitex-Organisationen setzen auf Pflegeexpert:innen mit Masterabschluss (Advanced Practice Nurses, APN). Diese übernehmen anspruchsvolle Aufgaben in der klinischen Einschätzung, Versorgung komplexer chronischer Erkrankungen, Koordination und Prävention – insbesondere im häuslichen Umfeld.

Internationale Erfahrungen und erste Projekte in der Schweiz, etwa in der Westschweiz (IPADom der Spitex-Organisationen AVASAD und der IMAD) oder bei der Spitex Zürich, zeigen das breite Potenzial dieser Fachpersonen für eine qualitativ hochwertige, koordinierte und wirtschaftliche Versorgung.

Im Rahmen der zweiten Etappe der Umsetzung der Pflegeinitiative soll die Rolle der APN gesetzlich verankert werden. Offen bleibt bislang die Finanzierung ihrer Leistungen, insbesondere in der Spitex. Die bisherigen Arbeiten des Bundes scheinen sich vorrangig auf Tätigkeiten in ärztlichen Praxen zu konzentrieren. Damit droht der häusliche Bereich benachteiligt zu werden – obwohl genau dort aufgrund des demografischen Wandels, der Ambulantisierung und des Fachkräftemangels ein wachsender Versorgungsbedarf besteht.

Spitex Schweiz und weitere Fachorganisationen fordern daher eine einheitliche, arbeitgeberunabhängige Finanzierung, die APN-Leistungen in allen Settings – Arztpraxis, Pflegeheim, Spital oder Spitex – gleichwertig berücksichtigt.

Ich bitte den Bundesrat um die Beantwortung folgender Fragen:

Teilt der Bundesrat die Einschätzung, dass APN einen entscheidenden Beitrag zur Sicherung der Versorgung im häuslichen Bereich leisten und zur Entlastung des Gesundheitssystems beitragen können?
Wie stellt der Bundesrat sicher, dass APN-Leistungen im Spitex-Bereich gleichwertig zu anderen Versorgungsformen geregelt und finanziert werden – insbesondere im Hinblick auf die laufende Umsetzung der Pflegeinitiative?
Ist der Bundesrat bereit zu prüfen, wie APN in der Spitex künftig Leistungen gemäss ihrem breiten Kompetenzprofil über die obligatorische Krankenpflegeversicherung (OKP) abrechnen können?
Inwiefern plant der Bundesrat im Sinne von EFAS eine sektorübergreifende Finanzierungsregelung zu fördern, um Fehlanreize und neue Versorgungssilos zu vermeiden?

Interpellation